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08.02.2022

Gesellenwanderkultur im Wandel der Zeit

Gesellenwanderkultur im Wandel der Zeit

Markus Römer, der derzeit über die Gesellenwanderkultur im Wandel der Zeit seine Doktorarbeit schreibt, berichtete dem Landesvorstand auf dessen Klausurtagung am 05.02.2022 in Oldenburg über dieses Thema.

Die Gesellenwanderkultur ist in Deutschland und Frankreich am weitesten verbreitet und gibt es bereits über 700 Jahre.
In der Anfangszeit waren zig tausend Gesellen auf der Walz. Es gibt eine Statistik aus Wien, wonach es dort zwischen 1830 und 1840 150000 bis 200000 Wandergesellen gab und dass, obgleich die Stadt Wien seinerzeit selbst nur 300000 Einwohner hatte. In dieser zeit hat auch Adolph Kolping seinen Gesellenverein gegründet, nämlich 1849. Aktuell sind im deutschsprachigem Raum 450 Wandergesellen, was noch nicht einmal 1 % der Gesellen entspricht, auf Tour.

Auch die Kultur der Wandergesellen hat sich im Verlaufe der Zeit gewandelt, da früher ausschließlich die Walz auf männliche Handwerker begrenzt war.

Heute haben wir 3 Gruppierungen, aus denen sich die Menschen zusammensetzen, die auf Walz sind, und zwar 5 Gesellenbruderschaften aus der Zeit des 14.Jahrhunderts, welche ausschließlich männliche Bauhandwerker betreffen, 3 neue Gesellenbruderschaften, die sich 1979, 1986 und 2016, gegründet haben, welche auch Frauen die Möglichkeit eröffnen und auch Gesellen, die nicht Bauhandwerker sind, sowie die freien Wanderer, welche weiteren Berufsgruppen die Walz ermöglichen und welche heute auch eine viel größere Anzahl an Frauen ausmachen, nämlich ca. 30 % .

Es gibt auch feste Regeln für die Walz. Die persönlichen Voraussetzungen sind:
Bei Start der Walz muss die Person unter 30 Jahre alt, einen Gesellenbrief haben, ledig und kinderlos sein sowie schulden- und vorstrafenfrei sein.
Die Wanderzeit beträgt 3 Jahre und 1 Tag. Es darf kein Geld und kein Mobiltelefon mitgenommen werden und auch kein Geld für Mobilität und Unterkunft ausgegeben werden. Die Arbeitszeit an einem Ort ist auf 3 Monate begrenzt. Es gilt eine „Bannmeile „ von 50 km um den Wohnort.
Auch für das äußere Erscheinungsbild gibt es Vorgaben, nämlich eine Kluft, einen Wanderstock und der Besitz wird in Bündel transportiert. Auch hat die auf Walz befindliche Person einen Verhaltenskodex einzuhalten, z. B: „ Schnack ist Schnack“ .

Die Mitglieder des Landesvorstandes haben den Vortrag als sehr aufschlussreich und interessant empfunden und falls eine Kolpingsfamilie Interesse hat, die Gesellenwanderkultur in ihrer Kolpingsfamilie einmal vorzustellen, kann vom Landesvorstand jederzeit der Kontakt zum Referenten Markus Römer vermittelt werden.

Text und Bilder: Monika Südbeck-Hörmeyer

 
 
 
 

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