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12.03.2019

„Parteiendämmerung oder was kommt nach den Volksparteien„

Christoph Seils, Journalist und Publizist aus Berlin, referierte auf der Delegiertenversammlung des Kolpingwerkes Land Oldenburg zum Thema:
„Parteiendämmerung oder was kommt nach den Volksparteien„

Den inhaltlichen Schwerpunkt der Delegiertenversammlung 2019 in Holdorf setzte Christoph Seils, Journalist und Publizist aus Berlin, mit dem Thema „ Parteiendämmerung oder was kommt nach den Volksparteien“.
Er wies darauf hin, dass das Parteiensystem in Deutschland stark in Bewegung geraten sei und es die großen Volksparteien, CDU und SPD, nicht mehr geben würde. Die Menschen haben sich von den großen Volksparteien abgewandt. Während 1976 noch 91 % aller Wahlberechtigten zur Wahl gegangen seien, waren dieses 2017 nur noch 76 %. Entsprechend habe sich auch der Stammanteil von CDU- und SPD-Wählern von 90 % auf
53 % reduziert und damit einhergegangen sei, dass sich die Zahl der Parteimitglieder von 2 Millionen auf 1,3 Millionen verringert habe. Die Transformation des Parteiensystems habe zur Folge, dass Protestparteien sich profilieren könnten, der Einfluss der Populisten immer größer werde und immer häufiger Köpfe anstatt von Inhalten gewählt werden.
Aus diesem Grunde könnte das veränderte Parteiensystem auch großen Einfluss auf die kommenden Europawahlen im Mai haben, da die Europagegner mit ihren Parolen oft die Wähler, die sich in ihren Staaten nicht richtig repräsentiert sehen, gut ansprechen und erreichen können.

Das veränderte Parteiensystem werde zukünftig in Deutschland zu mehr Instabilität, somit zu mehr Regierungskrisen und womöglich mehr Regierungswechseln, zu mehr Entscheidungsunfähigkeiten, somit Handlungsunfähigkeiten infolge von verschiedenen Mehrheiten im Bundestag und Bundesrat, und wahrscheinlich noch mehr Partei- und Politikverdrossenheit führen.

Gleichwohl sieht Christoph Seils noch keine Gefahr für die Demokratie in Deutschland, die er als gefestigt sieht und sogar eine Chance, indem mehr innovative Beteiligungsverfahren praktiziert werden könnten anstatt alles durch Wahlen zu entscheiden.

Er mahnte aber auch, dass es unumgänglich sei, dass die Kontrolle über die Grenzen sein müsse, aber eine Ausgrenzung der Immigranten überwunden werden müsse und Aufstiegschancen für die Unterschicht und Immigranten geschaffen werden müssten sowie die Schere zwischen arm und reich sich wieder schließen müsse und Kirche und Gesellschaften sich erneuern müssten und erstarkte Strukturen in der Gesellschaft ihren Veränderungen angepasst werden müssten.

Foto: Monika Südbeck-Hörmeyer

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