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12.06.2024

Über 140 Gäste beim Tag der Treue in Visbek

Kolpingwerk Land Oldenburg feiert Tag der Treue in Visbek

Nach elf Jahren fand der Tag der Treue 2024 wieder in Visbek statt. Insgesamt trafen über 140 Kolpingbrüder und -schwestern in Visbek ein. Vor der Feier der Messe trafen sich die ersten Kolpinggeschwister zum Frühstück im Pfarrheim. Das Frühstück war noch eine kleine Runde, was den Gesprächen am Tisch keinen Abbruch tat, und wurde serviert von den Kolpingfrauen der Kolpingsfamilie Visbek.

Anschließend ging es zur Feier der hl. Messe in die Pfarrkirche St. Vitus. Auch einige Bannerträger zogen mit ein. Gestaltet wurde die Messe vom Visbeker Kolpingbruder Heinz Kranz, der auch im Fachausschuss „Kirche mitgestalten“ des Kolpingwerks Land Oldenburg als geistliche Verbandsleitung aktiv ist. Zelebriert wurde die Messe vom Landespräses Stefan Jasper-Bruns. Er hob die Bedeutung des Grundgesetzes für die demokratische Entwicklung unseres Landes nach dem 2. Weltkrieg hervor. Heute sieht sich unsere Demokratie vielen Herausforderungen gegenüber und steht unter einem bis dato nicht vorstellbaren Druck. „Als Christinnen und Christen sind wir aufgefordert uns für ein friedliches und freiheitliches Zusammenleben aller Menschen in unserem Land einzusetzen“, so Landespräses Stefan Jasper-Bruns.

Nach der Messe gingen die Kolpinggeschwister zur etwa 500 Meter entfernten Benedikt Schule der Gemeinde Visbek. Im Foyer begrüßte der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Visbek, Franz-Josef Lamping, die „versammelte Kolpingkompetenz“, wie er es nannte. Weiterhin begrüßte er den Festredner, Uwe Bartels, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Vechta und ehemaliger Landwirtschaftsminister Niedersachsens, Landespräses Stefan Jasper-Bruns, Andreas Bröring vom Landesvorstand, Gerd Meyer, Bürgermeister der Gemeinde Visbek, sowie den Seniorenbeauftragten des Kolpingwerk Land Oldenburg, Alfons Völkerding. Besonders begrüßte Franz-Josef Lamping den vermutlich ältesten Teilnehmer, den 95jährigen Ernst Kalvelage, der seit 77 Jahren der Kolpingsfamilie angehört.

Im Anschluss skizzierte er das vielfältige Leben der Kolpingsfamilie Visbek, die derzeit 232 Mitglieder hat. Dies spiegelt sich wider u. a. in den Seniorengruppen der Männer und Frauen, den Familienkreisen und der Bartimäusgruppe, einer Gruppe, in der Menschen mit und ohne Behinderung aktiv sind. Daneben gibt es auch eine Theatergruppe.

Alfons Völkerding begrüßte im Namen des Landesverbandes ebenfalls alle Teilnehmer und dankte für das zahlreiche Kommen. Nach einer kurzen Ansprache übergab er das Wort an Bürgermeister Gerd Meyer. Dieser würdigte in seinen Grußwort das Kolpingwerk und seinen Einsatz in sozialen und caritativen Belangen und Engagement für benachteiligte Gruppen, was auch für die Kolpingsfamilie Visbek gilt, die somit einen wichtigen Beitrag für die Gemeinde leistet.

Anschließend hielt Uwe Bartels sein Festreferat. Das Thema seiner Rede war bewusst ausgewählt und trug den Titel '75 Grundgesetz in rechtspopulistischen Zeiten – ist unsere Demokratie in Gefahr? ´.

75 Jahre Bundesrepublik Deutschland – das sei eine politische und wirtschaftliche Erfolgssaga ohne Beispiel. Auf den Trümmern des Zweiten Weltkrieges ist ein Rechtsstaat entstanden, in dem die Stärke des Rechts immer größer ist als das Recht des Stärkeren. Das Grundgesetz ist das solide Fundament unserer Republik. Mit dem Grundgesetz feiern wir die Beständigkeit unveränderbarer Grundrechte, die unantastbare Würde des Menschen, die Glaubensfreiheit, die freie Meinungsäußerung. In einer liberalen Demokratie sind Freiheiten der Normalzustand, verankert in der Verfassung. Alles gewichtige Gründe, unsere Bundesrepublik und ihr Grundgesetz zu feiern.

Zugleich lebt unsere Demokratie davon, dass wir als Bürgerinnen und Bürger sie tragen, das wir sie beschützen und verteidigen, gerade auch gegen diejenigen, die sie von innen zu untergraben versuchen. In einer Zeit, in der die demokratische Ordnung nicht mehr von allen als selbstverständlich hingenommen wird, muss sich unsere Demokratie als wehrhaft erweisen.

Angesichts in ihrer Größenordnung nie gekannter Herausforderungen versuchen Rechtspopulisten Ängste und Sorgen der Menschen auszunutzen, indem sie einfache Lösungen für komplexe Probleme versprechen. Sie schüren Fremdenfeindlichkeit, spalten Gesellschaften, um politische Macht zu erlangen. Unsere Gesellschaft, jede und jeder Einzelne dürfen nicht zulassen, dass diese subtile Vorgehensweise unsere Demokratie untergräbt. Denn eine gesunde Demokratie lebt von Vielfalt, Toleranz und dem Respekt vor den Rechten der Menschen. Sie fördert den offenen Dialog, den Austausch von Ideen und die Achtung vor dem Rechtsstaat. Rechtspopulismus hingegen bedroht diese Grundsätze.

Die Ausführungen Uwe Bartels mündeten in der Aussage, dass Deutschland keine Alternative zur Freiheit und Vielfalt brauche. „Wir haben aus der Geschichte gelernt und vergessen nicht, wie das Unmenschliche - zunächst heimlich und verhalten, dann unterdrückend und brutal - in die Gesellschaft eingedrungen ist. Wir alle müssen uns der Bedeutung unserer demokratischen Werte bewusst sein und uns aktiv dafür einsetzen. Unsere Demokratie wetterfest zu machen, das ist nicht die Frage von Regierung und Opposition, keine Frage von Jung und Alt und Stadt oder Land. Was wir brauchen, das ist der Schulterschluss der Demokraten, der immer dann notwendig ist, wenn es ums Ganze geht, die Demokratie selbst,“ so Uwe Bartels.

Nach diesem sehr interessanten Redebeitrag ging es zum Mittagessen in die Mensa der Schule. Dieses wurde vom örtlichen Dienstleister CUROM zubereitet und - mit Unterstützung der Kolpingfrauen - ausgeteilt. Im Anschluss gab es zwei Programmpunkte: In drei Bussen begleiteten Bürgermeister Gerd Meyer und seine beiden Stellvertreter Antonius Mönnig und Thomas Freese den Großteil der Teilnehmenden auf eine informative Rundfahrt durch die Gemeinde Visbek. Eine kleine Gruppe unternahm einen Besuch des „ArchäoVisbek“. Dieses ist u. a. eine Sammlung von steinzeitlichen Funden in und um Visbek. Kolpingbruder Gerbert Schmedes führte durch die Ausstellung. Bei der sich anschließenden Kaffeetafel mit selbstgebackenen Kuchen erzählte Kolpingbruder Erwin Stubbe erheiternde Geschichten in hochdeutsch und plattdeutsch.

Zum Schluss verabschiedeten Franz-Josef Lamping und Andreas Bröring alle Teilnehmenden. Ein inhaltlich abwechslungsreiches und gelungenes Programm endete mit dem Gesang des Kolping Grabliedes.

Der Kolpingsfamilie Visbek gebührt ein großes Dankeschön für die hervorragende Vorbereitung.

Text- & Bildzusammenstellung: Michale Düvel & Andreas Bröring

Tag der Treue 2024 Festredner Uwe Bartels
Tag der Treue 2024 Festredner Uwe Bartels
 
 
 
 
 

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