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17.11.2022

Der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine - und seine Folgen

Auf den diesjährigen Oldenburger Gesprächen im November sprach der Osteuropareferent von KOLPING International Gregor Federhen von seinen Erfahrungen und Eindrücken, welche Folgen und Auswirkungen der Krieg Putins auf die Ukraine für die Menschen in dem Land tagtäglich mit sich bringt. Erst Ende September ist er von einem Besuch aus der Ukraine bei den Kolpingfreunden dort zurückgekehrt. Es sprach über die Kriegsgräueltaten gegen das ukrainische Volk, dass aber trotz der nach wie vor bedrückenden Situation weiterhin optimistisch ist. So sei der Verteidigungs- und Widerstandswille ungebrochen, auch getragen von den Künstlern und Intellektuellen des Landes.

Neben den akuten Folgen von Flucht und Vertreibung und dem Tod vieler Angehörigen sind auch zunehmend weitere Einschnitte im Leben der Menschen zu spüren, hervorgerufen auch durch die gezielte Zerstörung der Infrastruktur. Zugleich hat dieser Krieg innerhalb des Kolpingwerkes zu einer bis dahin nie vorstellbaren Hilfs- uns Spendenbereitschaft geführt. So ist die Hilfsaktion für die Ukraine mit über 2 Millionen Euro Spenden schon heute die erfolgreichste bei KOLPING International.

Wie lassen sich die konkreten Auswirkungen beschreiben? Es gibt explodierende (Energie-)Kosten; zugleich schon heute extrem hohe Wiederaufbaukosten, die Folgen der Traumatisierungen lassen sich nur erahnen und die Militärkosten steigen enorm. So wird u. a. auch die Gründung einer europäischen Armee ernsthaft erwogen. Zugleich fehlt dieses Geld dann an anderen Stellen. Die Nato, von einigen westlichen Staatschefs schon als Auslaufmodell betrachtet, wirkt besonders gestärkt und geeint. Die anhaltende Flüchtlingswelle, gestiegene Lebensmittelkosten, nicht nur für Weizen, stellen uns in den kommenden Monaten vor besonderen Herausforderungen. Der Ukrainekrieg hat zu einer Beschleunigung der Energiewende geführt. Zugleich wurde erkannt, dass die Verringerung der Lieferkettenabhängigkeit zwingend erforderlich ist. Lernten vor dem Krieg ukrainische Kinder die russische Sprache, gibt es nun ein Verbot russisch zu lernen.

Die Hauptaufgabe von KOLPING International liegt darin, die internationale Hilfe für die Ukraine zu koordinieren. Auch wenn das ukrainische Kolpingwerk nur gut 600 Mitglieder zählt, kommt die über Kolping organisierte Hilfe weit mehr Menschen zu Gute. So wurden bisher anderweitig genutzte Kolping Einrichtungen sofort umgewandelt für die Unterbringung von Flüchtlingen, In Uschhorod wurde ein Flüchtlingszentrum errichtet, dass nach dem Krieg ein Hostel werden soll und über das ukrainische Kolpingwerk werden humanitäre Hilfen wie Lieferung von Hilfsgütern koordiniert und ein Sozialküche in Czernowitz betrieben.

In der anschließenden Diskussion zeigten sich viele Teilnehmer*innen tief betroffen von den Ausführungen Gregor Federhens. Seine Hoffnung, die ihn trägt, teilt er mit anderen in der Ukraine, die glauben, dass Putin den Krieg schon längst verloren habe und im Verlauf des kommenden Jahres die Kriegshandlungen zu Ende gehen könnten.

Text & Bilder: Andreas Bröring

Oldenburger Gespräche 12.11.2022 Lastrup
Oldenburger Gespräche 12.11.2022 Lastrup
 
 
 
 
 

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