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01.07.2016

Lohndumping führt zu Minirenten

Prälat Kossen trifft Kolpingfachausschuss Arbeit und Soziales

Vechta, 30.6.; Lohndumping durch Tarifflucht führt zu Minirenten und die wiederum führen zu Armut, davon jedenfalls ist das Kolpingwerk im Bistum Münster überzeugt und engagiert sich, um dieser Entwicklung Gehör zu verschaffen. Um dafür sein Netzwerk auszubauen, besuchte der Diözesanausschuss Arbeit und Soziales des Kolpingwerkes am Donnerstag (30.6.) gemeinsam mit Vertretern des Oldenburgischen Kolpingwerks Prälat Peter Kossen im Bischöflich Münsterschen Offizialat.

Ihr Ziel sei gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort, berichteten die Mitglieder des Ausschusses. Dafür brauche es gesetzliche Regelungen und Wahrnehmung in der Politik. Von Prälat Kossen erhofften sie sich Unterstützung, um weitere Fürsprecher in katholischen Strukturen zu gewinnen.

„Wir nehmen wahr, dass Unternehmen aus Tarifstrukturen aussteigen“, berichtete der Geschäftsführer des Ausschusses, Josef Vortmann. Er wisse von Busunternehmen, die ihren Leuten niedrigere Löhne zahlen müssten, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dies bestätigte auch Prälat Kossen. „Unternehmer, die frei sind von Gewissenshemmung haben Wettbewerbsvorteile solange es kein ordentliches Regulierungsgesetz für Werkvertrags- und Leiharbeit gibt“, sagte er. Schon jetzt subventioniere die Gesellschaft Arbeitnehmer, die zu Niedriglöhnen beschäftigt seien. Diese notwendige Unterstützung durch Sozialleistungen nehme im Alter weiter zu, betonte Kossen. Gesellschaftlich werde die Entwicklung zu wenig wahrgenommen. Auch der Mindestlohn sei kein Ersatz für ordentliche Tarifstrukturen, sagte der Priester.

Das Geschäftsmodell des Lohndumpings und der Niedriglöhne „breitet sich dramatisch auf viele Branchen aus“, stellte Werner Schniedermann fest. Der Westfale ist Kolpingmitglied und Initiator des Kolping-Engagements „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. Er kam mit Kossen über die politischen Herausforderungen ins Gespräch. Es gehe um die Frage, wie man den Wert von Tariflöhnen wieder erhöht und in der Politik platziert“, sagte Kossen.

Das Kolpingwerk möchte das Thema hier im Oldenburger Land, im Bistum Münster und darüber hinaus voranbringen. „Kirchlich sind wir ein großer Player, gesamtgesellschaftlich ein Zahnstocher“, erläuterte Andreas Bröring, Geschäftsführer des Kolpingwerks im Land Oldenburg. Es brauche viele Zahnstocher um Wirkung zu erzeugen. Lohngerechtigkeit und auskömmliche Bezahlung seien schwierige Themen, die in Politik und Öffentlichkeit einen langen Atem erforderten, wussten Kossen, Schniedermann und die anderen Gesprächsteilnehmer aus eigener Erfahrung. Auch wenn die vielen Diskussionen und das Engagement schon etwas gebracht hätten, liege noch viel Arbeit vor ihnen, um am Ende tragfähige, dem Menschen dienende, gesetzliche Regelungen zu bekommen. Mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr wird das Thema vom Kolpingwerk weiter vorangetrieben.

Gespräch mit Prälat Kossen
Gespräch mit Prälat Kossen
 
 
 
 
 

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