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26.03.2017

Antrag Ökumene

Antrag
an die Delegiertenversammlung des Kolpingwerkes Land Oldenburg

Antragsgegenstand: Förderung der Bemühungen zur Wiedererlangung der kirchlichen Einheit – Ökumenische Arbeit in unseren Kolpingsfamilien stärken
Antragssteller: Landesvorstand und FAS `Geschmack am Glauben finden´ im Kolpingwerk Land Oldenburg

Die Delegiertenversammlung am 11. März 2017 in Essen hat den vorliegenden Antrag beraten und beschlossen.

Begründung:
Das Jahr 2017 ist in der christlichen Ökumene ein besonderes Jahr. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) feiert in diesem Jahr den 500sten Jahrestag der Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers über den Ablass. Dieses Ereignis gilt als entscheidender Auslöser der Reformation. Dieses Jahr soll uns ermutigen eigene Schwerpunkte zu setzen, zu reflektieren und praktische Konsequenzen für die ökumenische Arbeit in den Kolpingsfamilien zu entwickeln.

Antragstext:
Jubiläum feiern oder eines Ereignisses gedenken setzt voraus, dass man sich mit unterschiedlichen Rekonstruktionen und Deutungen der Geschichte auseinandersetzt und in der Lage ist, eine gemeinsame Geschichte zu erzählen.

Die Reformation gehört zur Vorgeschichte für die demokratische Entwicklung unserer Zivilgesellschaft in Deutschland für das demokratische Europa. Darüber hinaus gab Luther allen Leuten mit der Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache Partizipationsinstrumente in die Hand. Aus dieser Idee erwuchs später die allgemeine Schulpflicht.

Die 95 Thesen, die Luther am 31. Oktober 1517 publik gemacht hat, haben vieles in Bewegung gebracht. Genau genommen ist diese Bewegung 500 Jahre lang nie wieder ganz zum Stillstand gekommen.
Heute erkennen wir in der Ökumene gemeinsam, dass die Reformation nicht nur ein wichtiges Ereignis in der Geschichte evangelischer Kirchen und in der deutschen und europäischen Geschichte war und bleibt, sondern auch ein herausragender Vorgang in der einen Christenheit, der zudem von weltgeschichtlicher Bedeutung ist. Gleichwohl ergeben sich aus den unterschiedlichen Standorten christlicher Kirchen auch unterschiedliche Perspektiven aufgrund von Verlauf und Folgen der Reformation. Es gibt in den Konfessionen eine sehr unterschiedliche Betroffenheit vom Geschehen der Reformation. Ein Ziel verfolgen aber alle gleichermaßen: Die Einheit der Kirche.

Gemeinsam haben die Kirchen in Europa im Jahr 2001 die Charta Oecumenica unterzeichnet, in der es heißt: „Wir verpflichten uns, der apostolischen Mahnung des Epheserbriefs zu folgen (Eph 4,3–6) und uns beharrlich um ein gemeinsames Verständnis der Heilsbotschaft Christi im Evangelium zu bemühen. Wir verpflichten uns, in der Kraft des Heiligen Geistes auf die sichtbare Einheit der Kirche Jesu Christi in dem einen Glauben hinzuwirken, die ihren Ausdruck in der gegenseitig anerkannten Taufe und in der eucharistischen Gemeinschaft findet sowie im gemeinsamen Zeugnis und Dienst“ (ChOe I.1).

Die christliche Ökumene lebt von Begegnungen zwischen Menschen, die für das Evangelium Zeugnis geben in Tat und Wort. Wir lernen viel voneinander und bereichern uns wechselseitig. Wohlwissend auch Rückschläge hinnehmen zu müssen.

Gerade an den theologischen Fragen muss geduldig weitergearbeitet werden. Die Einheit der Kirche lässt sich nicht durch Ausklammerung strittiger dogmatischer Fragen erreichen.

Lebendige Ökumene im Kolpingwerk zeigt sich sichtbar und erlebbar im Miteinander unserer Mitglieder aus verschiedenen Konfessionen. Dabei können sich die vielen Kolpingsfamilien in den Diasporagebieten unseres Offizialatsbezirks in ökumenischer Verbundenheit getragen fühlen. Wesentlich dabei ist, dass wir
…die sichtbare Einheit als Ziel suchen
…aus der Kraft des Evangeliums leben
…im Wissen um die Unterschiede die Gemeinsamkeiten betonen.

Hilfreich ist die gemeinsame Feier des Wortes Gottes, gemeinsame Treffen zum Austausch über Glaubensfragen sowie die ökumenische Zusammenarbeit der Pastoralteams und der Ehrenamtlichen.

Wir dürfen uns dabei bestärkt fühlen von Papst Franziskus mit seinen Aussagen im Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“.

Wir gehen den ökumenischen Weg weiter – mit Dankbarkeit für das erreichte Vertrauen zueinander, mit Tatkraft angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen und mit Zuversicht in der Gewissheit der Gegenwart des Geistes Gottes in allem, was an Gutem geschieht. Wir sind gewiss: Versöhnt miteinander sind wir glaubwürdige Zeuginnen und Zeugen für Jesus Christus.


Essen i. O., den 11. März 2017

 
 
 
 
 

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